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Ich saß gerade in meinem Camaro und war auf dem Weg nach Hause, naja ob man das wirklich Zuhause nennen konnte, ich wusste es nicht. Ich war seit 9 Jahren nicht mehr hier gewesen und ich wusste nicht ob ich mich großartig wieder hier zurecht finden würde, ich sah mich schon als Stadtkind, dort war einfach alles besser, zumindest für mich als Teenager. Alleine in Perth wohnen bleiben durfte ich nicht nach dem Tod meiner Mutter und meines Stiefvaters, also hieß es zurück ins Outback, zu meinem Vater. Der Umzugswagen war schon unterwegs und ich fuhr mit meinem Baby hinterher. Ich hatte schon ein bisschen Angst wie es jetzt hier werden würde, ich wollte am liebsten wieder umdrehen und zurück fahren, aber ich hatte nur noch meinen Vater und bei der Familie war es doch besser als alleine.
Als ich dann an dem Supermarkt hier vorbei kam drehte ich und parkte dann doch noch davor. So konnte ich mich ja schon mal drauf einstellen was mich hier jetzt erwarten würde. Das einzige was mich im Moment nur aufheiterte war, dass ich mehrmals die Woche für die Kurse am College nach Perth fahren musste.
Nach ein paar Minuten stieg ich aus und ging hinein, ich nahm mir einen Einkaufswagen und schob damit durch die Gänge während ich wirklich alles mögliche in den Wagen schmiss. Das würde gleich sicher Spaßig werden an der Kasse. Ich ließ den Wagen stehen und ging noch mal ein Stück zurück, wobei ich nicht achtete wo ich hin lief und gegen jemanden stieß. "Hey, sorry." Ich drehte mich um und sah erst mal denjenigen an den ich da umgerannt hatte.

Ich war hier in Australien aufgewachsen, bei meiner Adoptivfamilie. Meine Eltern hatten mich weggegeben kurz nach der Geburt, so viel hatte ich in Erfahrung gebracht. Doch wie so viele andere adoptierte Teenies hatte ich kein Bedürfnis danach, meine richtigen Eltern kennenzulernen. Sie hatten mich weggegeben, also wollten sie mich nicht und deswegen hatte ich damit abgeschlossen. Schon früh hatte ich gelernt, mit dieser Situation umzugehen, meine Eltern hatten nie ein Geheimnis darum gemacht, sodass ich auch ziemlich locker damit umgehen konnte. Außerdem waren sie die besten Eltern, die man sich vorstellen konnte. Mein älterer Bruder und meine jüngere Schwester, die die wahren Kinder meiner Eltern waren, hatten auch absolut kein Problem mit mir und ich nicht mit ihnen. Das Verhältnis zwischen uns war nunmal einfach gut.
Heute war ich für den Einkauf zuständig und so parkte ich meinen Wagen auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt und stieg aus. Ich schloss ab, nahm einen Einkaufswagen und ging hinein, dann warf ich einen Blick auf die Liste, doch schon im nächsten Moment konnte ich mich auf diese nicht länger konzentrieren, als mich jemand anrempelte und ich aufsah. W-? Es handelte sich hierbei um eine junge Frau. Leicht lächelte ich sie an. "Schon okay, ich hab gerade auch nicht sehr auf den Weg geachtet", gab ich zu. Sie hatte ich hier noch nie gesehen. Ob sie neu war? Andererseits kannte ich auch nicht unbedingt jeden, doch war ich mir sicher, dass sie mir aufgefallen wäre, so gut wie sie aussah.

Es war mir gerade wirklich unangenehm, ich wollte eigentlich so weit es ging untertauchen hier und nicht gleich so auffallen, aber jetzt war es zu spät. Zum Glück schien der Typ den ich angerempelt hatte in meinem Alter zu sein und es auch locker zu sehen. "Rückwärts gehen war wohl keine wirklich gute Idee. Aber gut das nichts weiter passiert ist." Ich wollte gar nicht darüber nachdenken was hier für ein Aufruhr sein würde wenn wir ein Regal erwischt hätten oder so, bei meinem Glück hätte mein Dad dann noch hier auftauchen müssen. "Ich bin Ava." Ich reichte ihm meine Hand, meine gute Erziehung hatte ich ja schließlich nicht vergessen in der ganzen Zeit. "Ich bin gerade auf dem Weg wieder hier her zurück zu ziehen." Ich warf einen Blick in meinen Einkaufswagen der fast nur aus Süßkram bestand. "Nervennahrung, irgendwie muss ich mich ablenken. Ich bin noch nicht ganz so überzeugt das es das beste für mich ist wieder hier zu wohnen." Ich seufzte leise, ich hatte nichts gegen meinen Vater oder das alles hier, aber meine Freunde waren einfach in Perth und sie hatten schon gesagt das sie mich hier sicher nicht besuchen würden.

Ich lächelte sie an und musste nicken. "Ja, das schien wirklich nicht so sehr die perfekte Idee gewesen zu sein. Aber ich kann es positiv sehen, so lerne ich auch mal eine neue Person kennen." Ich nahm ihre Hand entgegen. "Jackson, freut mich", sagte ich. In anderen Fällen hätte ich wohl einen Aufstand gemacht, warum mich hier jemand anrempelte und die Person wohl keine Augen im Kopf hatte, aber ich hatte heute einen guten Tag und die Person vor mir sah außerdem noch gut aus. Also, Glück für mich. "Ich wusste doch, dass ich dich hier noch nie zuvor gesehen habe. Du wärst mir bestimmt in Erinnerung geblieben." Ja manchmal musste auch jemand wie ich flirten. Aber dagegen war ja wohl auch kaum etwas einzuwenden.
Ich warf einen kurzen Blick in ihren Einkaufswagen, es ließ mich Grinsen. Dann wandte ich meinen Blick ihr wieder zu. "Ich kenn das Problem, ich brauche auch oft Nervennahrung, aber die besteht bei mir meistens aus Erdnüssen und Rosinen." Ich neigte den Kopf leicht zur Seite. "Ich kann dir aber versichern, dass es hier ziemlich cool ist. Und wie du siehst, kennst du bereits jemanden hier, also wird das nur noch halb so schlimm", versicherte ich ihr und vergaß den Einkauf für einen Moment, hatte ich doch nun viel besseres zu tun.

Ich lächelte sie an. "Freut mich auch." Na da hatte ich wohl wirklich sehr viel Glück heute, das ich ausgerechnet in ihn gerannt war und er nicht ausflippte. Aber da hatte mir mein Aussehen mal wieder aus der Patsche geholfen, wobei es ja doch nicht so schlimm war. Aber ich wusste was ich zu bieten hatte und das konnte ich auch anwenden wenn es sein musste. "Ach, meinst du? Ja, könnte passen. Aber als ich das letzte Mal hier war, war ich noch ganz anders. Total unscheinbar, da wäre ich sicher niemandem in Erinnerung geblieben." Außer meinen Freunden von damals, aber die hatte ich in den letzten Jahren und zu High School Zeiten wohl endgültig aus meinem Leben verbannt mit meiner Art. "Aber dich habe ich damals auch nicht gesehen, kann das sein?" Ich konnte mich an den Namen jedenfalls nicht erinnern, aber vielleicht hatte ich auch einfach nur alles verdrängt was mit hier zu tun hatte. Und gegen sein flirten hatte ich sicher nichts einzuwenden.
Bei dem was er dann sagte verzog ich mein Gesicht. "Rosinen? Damit kannst du mich jagen." Ich lachte kurz auf. "Aber gegen Erdnüsse würde wohl auch nichts sprechen. Aber ich bevorzuge sie mit Schokolade überzogen." Ja, für M&Ms und auch Skittles würde ich wohl alles opfern, naja fast. "Na wenn du das sagst... Muss ich ja erst mal glauben." Ich war wirklich gespannt wie es werden würde, aber zur Not war der Weg nach Perth ja auch nicht weit. "Aber ich bin wirklich froh jemanden zu haben, dann bin ich nicht ganz alleine. Wir sehen uns ja jetzt sicher öfter und zur Not muss ich einfach raus finden wo du wohnst und dann schlag ich da auf." Ich zwinkerte ihm frech zu, das würde ich sicher schnell raus finden.

Er musste leicht grinsen und hob eine Augenbraue. "Eigentlich kann ich mir das so gar nicht vorstellen, dass du früher Mal unscheinbar warst", gab er zu und musterte sie kurzzeitig. Das war nunmal seine Meinung und die sprach er auch häufig einfach offen aus.
"Hm könnte sein, dass du mich damals noch nicht gesehen hast, kann ich so nicht sage, weil ich eigentlich nie irgendwo anders gelebt habe als hier", meinte er nur und hob dann die Schultern. "Aber wieso auch in der Vergangenheit herumbohren? Man kann sich ja nun auch kennenlernen", sagte er und sah sie mit einem charmanten Lächeln an.
"Naja, Schokolade ist nicht so mein Fall, zu süß", sagte er und ging langsam weiter neben ihr her, denn den Einkauf durfte er bei dem netten Gespräch schließlich auch nicht vergessen. "Klar kannst du dann gerne bei mir aufschlagen, ich werde dich bestimmt mit offenen Armen empfangen", lachte er und packte schon die ersten Sachen in den Einkaufswagen. "Vielleicht mache ich dich dann auch mal mit meiner Clique bekannt, dann kennst du hier bald sogar schon mehr als nur eine Person."

//Sorry, habs jetzt erst geschafft...
Ich grinste ihn frech an. "Doch glaub mir, als die hier," ich fuhr einmal mit meiner Hand vor meinem Ausschnitt her, "noch nicht da waren, war ich unscheinbar, fast schon unsichtbar." Ja, das hatte sich alles mit der Pubertät geändert, zu meinem Glück.
Ich hörte ihm zu und legte meinen Kopf dann leicht schief. "Ich hab viel verdrängt was vor meinem Umzug war, also wer weiß das schon. Aber du hast Recht, das mit dem Kennenlernen können wir jetzt nachholen." Und da hatte ich absolut nichts gegen, egal auf welche Art. Er wirkte sehr sympathisch und wir würden uns sicher gut verstehen.
"Doch, ich liebe Schokolade, ich mag es süß." Dabei hob ich meine Augenbrauen und zwinkerte ihm zu. Ich ging dann neben ihm her und packte immer mal wieder etwas in meinen Wagen, ich brauchte ja nicht auf einen Einkaufszettel zu achten, ich nahm das was ich wollte oder worauf ich Lust hatte. "Gut, dann komme ich sicher mal vorbei dann." Das konnte ich ja jetzt nicht mehr ausschlagen, dieses Angebot. "Das würde mich freuen, aber nur wenn du möchtest natürlich." Ich würde ihm das sicher nicht aufdrängen, seine Gesellschaft reichte mir wohl für den Anfang. "Ist hier denn mal was los oder ist es hier immer noch so tot wie vor 10 Jahren?" Ich musste ja wissen worauf ich mich genau einstellte, hoffentlich hingen die jugendlichen wenigstens untereinander ein wenig rum.


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